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Neugasse/Új u. 1.
Das heutige Sopron, mit römischem Namen Scarbantia war im einstigen römischen Reich eine Grenzstation in der Provinz Pannonien. Ihre wichtige Rolle hat die Stadt auch ihrer Lage an einer der wichtigen Handelsstraßen des römischen Reiches, der Bernsteinstraße zu verdanken. Der Stadtkern, die heutige Altstadt, war im Mittelalter von Stadtmauern und Burggräben umgeben. Dieses Festungssystem hatte auch auf das Straßennetz seine Auswirkungen. Zentrum des römischen Oppidum war das Forum, dessen wichtigstes Gebäude – das Capitolium – 1893 beim Bau des Rathauses gefunden wurde. Mit den Ausgrabungen in den 1960-er und 1970-er Jahren konnte der volle Umfang und die Lage des Forums bestimmt werden. Die Sandsteinplatten des einstigen Platzes wurden aus dem Steinbruch von Fertőrákos hierher gebracht. Am südlichen Teil des Platzes kamen Sockel von drei Reiterstatuen aus Bronze zum Vorschein, an den einzelnen Seiten des Forums entdeckte man die Altäre verschiedener Götter. Der Tempel der drei Hauptgötter – Jupiter, Juno und Minerva – stand am höchsten Punkt der Stadt.
Um die Gladiatorenspiele veranstalten zu können, wurden weite Säulenabstände gewählt. In den Säulenhallen waren Geldwechselstuben untergebracht, im Stock wurden Erker gebaut. Scarbantia war eine echt römische Stadt. Der italienische Reisende fand alles so vor, wie er es von zu Hause gewohnt war: rege Märkte, Göttersakristeien, bequeme Bäder und natürlich Gladiatorenspiele. Die Ausstellung lässt den Besucher Einblick in ein mächtiges architektonisches Werk gewinnen. Das Forum ist deshalb von besonderer Bedeutung, da es das einzige Forum auf pannonischem Boden ist, das nach italienischem Muster gebaut wurde.