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Die Soproner Weinregion ist eines der ältesten und traditionsreichsten Weinbaugebiete Ungarns. Es erstreckt sich am Fuß der Alpen auf einer Fläche von1400 ha auf den niedrigen Bergseiten und Abhängen um den Neusiedler See.
Eine besondere Eigenschaft der Anbauflächen am Neusiedler See ist, dass die Wasseroberfläche wie ein Spiegel die wärmenden Sonnenstrahlen verstärkt und das verdunstende Wasser des Sees ein günstiges Klima sichert.
Die Bodenstruktur, also der Reichtum an Löß und Glimmerschiefer beziehungsweise an Lehm schafft eine entsprechende Basis zur Entfaltung einer ausgezeichneten Weinkultur.
Der Ursprung der Weinregion kann bis zu den Kelten (300 Jahre v.Chr.) zurückgeführt werden, die günstigen klimatischen und natürlichen Gegebenheiten waren bereits damals bekannt. Die Einführung des Weinbaus belegen auch Traubenkerne, auf die man im Verlauf der archäologischen Erschließung von Gräbern stieß.
Zur Zeit des Römischen Reiches ließ Kaiser Probus von seinen Soldaten Wein um das einstige Scarbantia anbauen. Später schufen bayrische Siedler unter dem Schutz des Fränkischen Reiches die Grundlagen des Weinbaus und Kelterns, wie es bis heute besteht.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ist Sopron schon die bedeutendste Weinbauregion Ungarns und seine Handelsbeziehungen reichen weit über die damaligen Landesgrenzen hinaus. Wegen seiner ausgezeichneten Eigenschaften wussten auch Könige und Erzherzoge den Soproner Wein zu schätzen, und mitunter leistete er sogar für den europäischen Frieden und die Versöhnung zerstrittener Fürsten gute Dienste.
Das Stadtarchiv bewahrt mehrere Briefe ähnlichen Inhalts, so Aufzeichnungen über die Anwendung als Heilwein gegen Magenbeschwerden der Königinnen, oder über die Weinbestellungen der königlichen Hofhaltung und der Reichssitzungen.
Sopron verfügte durch die Vorrechte als königliche Freistadt über zahlreiche Privilegien im Zusammenhang mit dem Wein. Die Stadt erreichte ihre wahre Glanzperiode, als sie nach und nach zum Zentrum des ungarischen, sogar des europäischen Weinhandels, und zum westlichen Handelstor des Karpatenbeckens wurde. Die Soproner Bürger waren nicht nur bemüht, sachkundigen Weinbau und sorgfältige Kellerei zu betreiben, sondern auch den guten Ruf ihrer Weine zu schützen. So ist es kein Wunder, dass es zum Schutz der eigenen Weine drastische Regelungen, wie den Weinzehent, das Weinschankrecht, oder auch Regelungen zur Einfuhr fremder Weine in die Stadt beziehungsweise für den Weinhandel gab.
Vom 19. Jahrhundert an verhalfen das Können und der Fleiß der Winzer, in Sopron auch Bohnenzüchter genannt, dem Wein und der Weinkultur der Stadt zu weitreichendem Ruhm. In Sopron wurden die Keller – anders als in anderen Gebieten des Landes – nicht in den Weinbergen, sondern innerhalb der Stadt unter den Häusern aus Stein angelegt. Der Keller unter dem eigenen Haus gewährte Sicherheit, und die Stadt erlaubte jedem, vor Ort in seinem eigenen Buschenschank Wein auszuschenken.
Die Vernichtung durch die Reblaus jedoch bremste die Entwicklung der Weinregion, in der lange Zeit auch die neuen Anpflanzungen keine günstige Wende brachten. Bis dahin waren in Sopron überwiegend Weißweine angebaut worden, heute beherrschen Rotweine drei Viertel der Anbauflächen, aber auch Weißwein wird weiterhin geschätzt.
Die hier angebauten Weine sind säurebetont, sehr reich an Tannin, was in erster Linie im Kreis anspruchsvoller Weintrinker beliebt ist. Auch die Winzer anderer Weinbauregionen kaufen den Soproner Wein mit Vorliebe, um aus ihm und ihren eigenen Weinen Cuvées herzustellen.
Der charakteristischste Wein der Region ist der Blaufränkisch, einige Winzer ernten mit seiner barriquierten Variante auch im internationalen Maßstab Anerkennung. Stark vertreten sind neben dem Blaufränkisch noch die Rebsorten Zweigelt, Cabernet sauvignon, Merlot und Pinot noir. Die in Sopron angebauten Weißweinsorten sind der Grüne Veltliner, der Leányka, der Sauvignon blanc, der Frühe Rote Veltliner, der Traminer und der Chardonnay.